WIE FUNKTIONIERT RASSISMUS UND WOHER KOMMT ER?

WIE FUNKTIONIERT RASSISMUS?

In diesem Projekt geht es vor allem darum, die rassistischen-Diskriminierungserfahrungen von Jugendlichen aufzudecken und so der Gesellschaft einen Spiegel vorzuhalten. Dazu ist es aber wichtig, zu verstehen, wie Rassismus eigentlich funktioniert und warum sich gerade die deutsche Gesellschaft so schwer damit tut, sich mit Rassismus auseinanderzusetzen.

WOHER KOMMT RASSISMUS?

Die Entstehung von Rassismus ist eng mit der Kolonialgeschichte Europas verstrickt. Ende des 14. und Anfang des 15. Jahrhunderts haben europäische Länder begonnen, außerhalb von Europa Gebiete „einzunehmen“, um sich an deren Ressourcen zu bereichern. Menschen, die auf dem afrikanischen Kontinent lebten, wurden versklavt, verkauft und gekauft, um für die Europäer*innen zu arbeiten. Gleichzeitig wurden alle wertvollen Dinge aus den Kolonialländern nach Europa verschifft. So wurden die europäischen Länder durch die Ausbeutung des afrikanischen Kontinents immer reicher und wohlhabender. Es gab auch damals Menschen, denen klar war, dass das so nicht in Ordnung ist und diese Taten moralisch falsch fanden. Etwas zu tun, obwohl man es falsch findet (Kognitive Dissonanz), führt bei Menschen dazu, dass sie versuchen, eine Erklärung dafür zu finden. Um an der Versklavung und Ausbeutung der Afrikaner*innen festhalten und damit leben zu können, entwickelten die Europäer Rassentheorien. Rassentheorien unterteilen Menschen nach ihrem Aussehen in unterschiedliche Gruppen. Die ,weiße’ Rasse steht bei allen Rassentheorien an der Spitze, Begründungen wurden aus der Biologie abgeleitet. Diese Begründungen sind allerdings eine Erfindung gewesen und alle Forschungen von Wissenschaftler*innen waren nur dazu gedacht, die Theorie zu stützen. Das heißt, alle Menschen wollten daran glauben, dass nicht-weiße Menschen weniger wert sind und haben sich Beweise ausgedacht. Dadurch, dass so viele Menschen daran geglaubt haben, ist diese Idee trotz besseren Wissens noch bis heute in den Köpfen der Menschen verankert.

RASSISMUS IN DEUTSCHLAND

Deutschland hatte nicht so viele Kolonien wie England oder Frankreich und verlor diese im 1. Weltkrieg. Das heißt aber nicht, dass Deutschland „weniger“ mit den rassistischen Ideen aus dieser Zeit zu tun hat, denn es gibt viele deutsche Personen und Firmen, die viel Geld mit der Kolonialisierung verdient haben.

Gleichzeitig hat Deutschland durch das Dritte Reich und den Holocaust ein zutiefst rassistisches Erbe. Im Nationalsozialismus wurde alles dafür getan, Rassentheorien wieder aufleben zu lassen und Menschen, die nicht weiß waren, zu verfolgen, zu versklaven und zu ermorden. Fast alle Menschen in Deutschland verurteilen das, was im Nationalsozialismus passiert ist und wollen zeigen, dass sie damit nichts mehr zu tun haben.

Das führt aber auch dazu, dass Menschen in Deutschland auf Vorwürfe, die mit Rassismus zu tun haben, häufig empfindlich reagieren und empört darüber sind, wenn ihnen gesagt wird, dass sie sich rassistisch verhalten haben. Das ist ein großes Problem, denn dadurch wird verhindert, dass Rassismus abgebaut werden kann.